Hauterkrankungen Pferd

Rund ums Pferd und das Thema Reiten

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fredi
Hauterkrankungen Pferd

Beitrag von fredi » 17. Mär 2005, 17:14

Hi...
DIE HAUT des Pferdes – das größte Sinnesorgan des Körpers!

bye bye
fredi

Woldemar

Hauterkrankungen Pferd

Beitrag von Woldemar » 17. Mär 2005, 18:03

hallo beisammen,
Nicht erst seit James Bond und Goldfinger ist die Bedeutung der Haut als Atmungsorgan weitläufig bekannt.

Die Haut ist das größte Stoffwechselorgan des Körpers. Sie dient dem Stoffaustausch mit der Umwelt und ist gleichzeitig die erste Barriere gegen äußere Einflüsse auf den Organismus. Weiters ist sie für Thermoregulation mit Hilfe der Schweißdrüsen verantwortlich.

Sonnenstrahlen, fremde, chemische Substanzen, Pilze, Bakterien, Viren, Parasiten, Lästlinge und nicht zuletzt Fremdkörper wirken schädigend auf Haut und Haarkleid ein.

Erste Barriere ist das Haarkleid. Darunter wirken die verhornenden Hautsubstanzen (Keratin) und Pigmentstoffe als Filter. Darunter wirken schließlich die Schweißdrüsen, Blut- und Lymphgefäße als Hilfe gegen extreme Temperaturschwankungen und das Eindringen von Infektionen.

Selten sind Hautkrankheiten lebensbedrohlich, auf Grund ihres äußeren Erscheinungsbildes fallen sie aber meist sofort auf. Häufig wird ihr Auftreten mit mangelnder Pflege und Hygiene verbunden. In erster Linie werden aber Allgemeinbefinden und Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst.

Oft ist die Haut aber auch Ausdruck innerer Organe und deren Störungen.

Entsprechend der Vielfältigkeit ihres Aufgabengebietes ist auch die Diagnostik bestehender Veränderungen sehr oft schwierig. Auch die systematische Gliederung macht Schwierigkeiten.

Oft sind Hautveränderungen als Syndrome, also als ein Komplex von verschiedenen Ursachen und Auswirkungen, zu bezeichnen.

Ganz wesentlich zur Behandlung der Ursachen ist deren Erkennen. Dazu bedarf es einiger Zeit und Erfahrung für die Befunderhebung.


Wesentlich ist ein umfangreicher Vorbericht des Besitzers oder Betreuers:

Dauer und, Verlauf der Veränderungen,
vorangegangene und bestehende Organkrankheiten,
örtliches oder generalisiertes Auftreten,
Futter- und Standortwechsel, Umwelt,
ähnliche Veränderungen bei verwandten und/oder benachbarten Tieren.

Zur Therapie ist es, wie bei allen medizinischen Problemen, notwendig die eigentliche Ursache zu finden. Dazu stehen, abhängig von den Veränderungen, verschiedene Hilfsmassnahmen zur Verfügung:

Haarproben lassen oft Pilze oder Parasiten erkennen,
Tupfer dienen der Erforschung infektiöser Auslöser,
Hautgeschabsel und Hautbiopsien (Gewebsproben) sind tiefergreifende, diagnostische Hilfen.
Blutproben dienen dem Erkennen von Störungen innerer Organe und allergischer Probleme.

Spezielle Laboratorien können je nach Fragestellung Proben auswerten und Fragen nach den Ursachen beantworten.

Veränderungen in der Haut führen zu vermehrter Durchblutung – eine Entzündung tritt auf und die vermehrte Produktion von Histaminen führt zu dem so unbeliebten Juckreiz- oft erstes Zeichen einer Hautproblematik.

Pilze sind einer der häufigsten Auslöser. Sie setzen sich im obersten Abschnitt der Haut fest. Die Haare brechen an der Basis ab. Anschließend entstehen vorerst millimeterkleine, oberflächliche haarlose Stellen mit Hautveränderungen. Juckreiz und das daraus resultierende Scheuern und Kratzen vergrößern diese Läsionen.
Das größte Problem bei Pilzinfektionen ist die große Kontagiosität. Die Pilze werden durch Kontakt übertragen. Putzzeug, Decken und Personen übertragen die Pilzsporen sehr leicht. Im Stall geht die Ausbreitung relativ leicht und schnell.


liebe gruesse
Woldemar

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