Wie Textverständnis beibringen?

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Kerstin
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Wie Textverständnis beibringen?

Beitrag von Kerstin »

Bin gerade etwas niedergeschlagen. Meine Tochter kam gerade mit der Lateinschulaufgabe zurück. Erschreckend. Es feht wie immer total am Textverständnis. Das Problem liegt aber nicht in der Fremdsprache sonder schon in Deutsch.

Wir haben festgestellt, dass sie so gut wie kein Textverständnis hat. Das heißt: Wenn es fragen zu einem Text zu beantworten sind, fehlt ihr da der Durchblick.
Bei den Fremdstprachen fehlt es ihr nicht unbedingt an den Vokabeln, sondern am Textgefühl im Deutschen.

Latein war jetzt leider nur übersetzen von Latein in schönes Deutsch. Es scheiterte am "Schönen Deutsch"

Kann man das mit ihr irngdwie üben? Weiß da irgenwer von euch was?

(Denke in dem Fall hilft leider kein Ivomec)

Sie ist eine Leseratte, was uns immer wieder verwundert. Mein Mann sagt immer: Ihr gefällt einfach die Aneinanderreihung von Buchstaben und Wörtern. :lol:
Denke sie liest ihre Bücher und malt sich dann selbst die Handlung aus. Denn verstehen wie der Autor sie meint denke ich tut sie die Bücher immer nicht.
Kerstin
Samwise
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Beitrag von Samwise »

Wie wärs mit Vitacombex? :-D


Hm, meine Mum hat früher immer mit mir Deutsch geübt. Wenns um Texte ging, hat sie mir aufgetragen ich soll mir einen Text durchlesen, den sie sich auch schon durchgelesen hatte und hat mir dann dazu Fragen gestellt. Was sie noch gemacht hat war, wenn ich mit ihr gesprochen habe und ich habe etwas falsch ausgedrückt, hat sie mich kontinuierlich verbessert. Aber schon zu Zeiten der Grundschule. Sie hat mir damals beigebracht, dass das was ich schriftlich mache, einer anderen Sprache bedarf als der üblichen, die man so anwendet. Und sobald wir uns mit den Hausaufgaben beschäftigt haben (wo sie mir immer half), war dann eben die Schönsprache gefragt. Im schriftlichen, als auch im mündlichen.

Welche Bücher liest sie denn? Vielleicht hat sie auch einfach den falschen Schriftsteller erwischt, der nur Mist zusammenschreibt.
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Kerstin
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Beitrag von Kerstin »

Das mit dem Text lesen und sie dann ausfragen, werden wir wohl machen müssen.
Das sie da probleme hat, haben wir in der Grundschule leider nicht bemerkt. Die Lehrerin hat zwar Leseproben geschrieben, uns aber nie das Ergebnis mitgeteilt. Dachten immer das sei o.k..
Aufgefallen ist es uns erst in der 5. Klasse als wir für den Jahrgangsstufentest geübt haben. Die Teile die Textverständnis waren, waren schlecht und der Rest mit Grammatik, Rechtschreibung usw. war gut. Hat sie da gerettet.

Sprache und Ausdruck stimmen. Sie spricht größtenteils Hochdeutsch und nicht Bayrisch. :-D

Sie liest hauptsächlich Bücher vom Verlag Löwe, Hexe Lilli und dann sind jetzt noch Bücher einer Serie ganz beliebt bei ihr. Muss nachsehen wie die heißen. Sie liest eigentlich alles was es in der Bücherei für ihr alter gibt. (Außer Harry Potter)
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Samwise
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Beitrag von Samwise »

Sollte sie die 'Biss' Reihe lesen, würd ich davon abraten. Das ist noch schlimmer geschrieben als die 'Bild'. Ernsthaft... Ich hab die Bücher bis jetzt alle gelesen (Dank irgendwelcher Rezessionsberichte) und die Schriftstellerin schreibt sich so einen Mist zusammen... Das Problem: Die meisten Jugendlichen ab 10-12 Jahren aufwärts lesen es und finden es supertoll!

Da war sogar Harry Potter sprachlich besser.

Ich finds schade, dass es heute nicht mehr so viele Bücher gibt, die bezüglich der Sprachauswahl für die Kinder was tun, wie früher. :(
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Andrea DSV2463
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Beitrag von Andrea DSV2463 »

:) Guten Morgen liebe Kerstin,

ich würde mir nicht zu große Sorgen machen!
Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium war -was das Textverständnis bestrifft- auch für meine
Kinder erst schwierig.

Der Sprachstil in den Büchern des Gymnasiums setzte oft Dinge voraus, die die Kinder in der Grundschule
gar nicht gelernt hatten.

Das 5. Schuljahr war für mich -was die schulische Unterstützung meiner Kinder betrifft- von daher auch das Anstrengendste.

Nach und nach haben sich die Kids dann aber an den
anspruchsvolleren Sprachstil gewöhnt und das Textverständnis wurde immer besser.

Viel üben -in der Art- wie Samwise das auch schon beschrieben hat, kann natürlich nicht schaden.

Dass Deine Tochter gerne liest, ist aber ganz sicher schon mal ein Riesenvorteil, denn viele Begriffe werden dadurch ganz automatisch aus dem Zusammenhang mit Sinn gefüllt und das Textverständnis verbessert sich.

Also nicht den Mut verlieren!! :wave:
Liebe Grüße von Andrea mit

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Beitrag von Rhönwellis »

hehe ich kann mich noch erinnern, das meine Oma früher Geschichten (diese Kindergeschichten, oder Tiergeschichten) aus der Zeitung ausgeschnitten hat und meine Schwester und ich dann Diktate dazu schreiben mussten.

aber keine ahnung, obs was gebracht hat, weil das Problem was du gerade geschildert hast, hab ich nicht.. im Gegenteil, das ist genau das, was mir liegt :)
Liebe Grüße aus der Rhön
Inga & das liebe Federvieh!

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Schnuppelhuhn
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Beitrag von Schnuppelhuhn »

Hallo Kerstin,

wenn deine Tochter in der 5. oder 6. Klasse ist, dann ist das "fehlende Verständnis" völlig normal.
Das war bei meinem Sohn ähnlich und am besten in Mathe zu beobachten.
Bei reinen Zahlenaufgaben hatte er keine nennenswerten Probleme, aber wenn es darum ging, eine Textaufgabe zu lösen, dann hatte er z.B. das Problem, den mathematischen Inhalt zur Aufgabenstellung aus dem Text herauszufiltern.
Das hatte sich dann irgendwann ab der 8. Klasse erledigt. :)

Ich war damals in Deutsch auch keine Leuchte, musste aber nach meiner Lehre beruflich viel lesen, was dann nach 4 oder 5 Jahren ganz nebenbei auch zu einer gewissen Perfektion bezüglich Interpunktion, Satzformung, Textgliederung etc. führte.

Wir leben heute mehr denn je in einer Leistungsgesellschaft und es ist traurig, dass das auch auf unsere Kinder übergegriffen hat.

Lass deine Tochter lesen, so viel es geht.
Wichtig sind Bücher oder auch 08/15-Romane, die sie wirklich interessieren.
Wenn sie sich schon während des Lesens Gedanken über den Ausgang einer Geschichte macht, dann hat sie auch den Text verstanden.

Tödlich finde ich hingegen die von den Schulen für Hausaufgaben zur Verfügung gestellten Bücher mit irgendwelchen sozialkritischen oder halbpolitischen Storys. Da schläft man vor Langeweile fast ein und der Zwang, etwas daraus zu erarbeiten, ist nicht gerade förderlich, daraus einen wie auch immer gearteten Lernerfolg zu erzielen.
Z.B. "Bitterschokolade" von Miriam Pressler.
Wie kann man so was den 13- bis 14-jährigen antun?
Mein Sohn hätte dadurch bald die Lust am Lesen verloren, so langweilig fand der das.
Gelernt hat er dadurch jedenfalls nichts.
Lehrer, welche die Einbindung solcher Bücher in den Untericht vornehmen, sollten mal was pädagogisch wirklich sinnvolles machen, z.B. einen Monat täglich Käfigreinigung oder so ... ;)
LG
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Beitrag von Kerstin »

Das Buch zum Lesen in der 5. Klasse war Krabat. Das fand sie ganz toll.
Dieses Jahr hatten sie eins, hab schon wieder vergessen wie es heißt, hat sie nicht sonderlich schön gefunden. War ihrer Meinung nach erher ein Jungenbuch. Die sollen ja aber auch nicht zu kurz kommen.
Jetzt mag sie zur Zeit sehr gerne die Reihe "Freche Mädchen - freche Bücher"
Das magische Baumhaus war auch sehr lange aktuell. Lola Bücher was mit Delfinen und Meerjungfrauen.
Sie macht mich mit ihrer leserei fast noch wahnsinnig. Immer hat sie ein Buch zum lesen dabei. Im Auto, beim Essen, auf dem Bett, im Wohnzimmer... an der Bushaltestelle habe ich sie noch nicht lesend erwischt.

@ Schnuppelhuhn: Das mit den Textaufgaben in Mathe kenne ich. Sie ist nur gut, wenn es Rechenaufgaben ohne Text sind. Sie sieht Textaufgabe und schaltet ihr Hirn aus. (Kann ich eh nicht)

Wenn ihr meint das gibt sich noch, dann bin ich beruhigt. War heute mit meiner Kleinen wieder bei Logo. Da habe ich dann für die Große nach ein paar Übungen gefragt. Mal sehen, ob sie die kann.
Kerstin
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Schnuppelhuhn
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Beitrag von Schnuppelhuhn »

Kerstin hat geschrieben:Das mit den Textaufgaben in Mathe kenne ich. Sie ist nur gut, wenn es Rechenaufgaben ohne Text sind. Sie sieht Textaufgabe und schaltet ihr Hirn aus. (Kann ich eh nicht)
Ich dachte mein Schnuppelsohn hätte das inzwischen längst im Griff.
Heute hatte er einen Einstellungstest für einen Ausbildungsplatz.
Als der Matheteil kam wurde aus Mr Obercool dann ganz schnell Mr Hektisch - ALLES Textaufgaben! :hmpf:
Also scheint das Textverständnis bei Einigen mit 18 immer noch nicht ganz ausgereift zu sein. :doubt:
LG
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Beitrag von piratenzucht »

Textaufgabe am frühen Morgen:
Wenn Du zu den 18 Jahren Deines Sohnes nochmal 30 Jahre dazuzählst, dann ergibt das exakt mein Alter. Wie alt bin ich? :lol: :lol:

Etwas in dieser Art kann ich geraaade noch lösen, aber Textaufgaben nur ein klein wenig schwieriger... ohjeeee, da haben auch die 30 Jahre mehr nichts gebracht. Da schaltet mein Hirn genauso ab wie das von Kerstin's Tochter... :lol: :lol: .

Textaufgaben hängen für mich aber gar nicht soo sehr mit Textverständnis zusammen (in den Sprachen hatte ich nicht so das Problem), sondern mit Logik - Zum Glück kam ich relativ gut auch "ohne diese Art von Logik" durch mein bisheriges Leben und den Rest werde ich mich schon auch noch durchschwindeln... :lol: :lol:
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Beitrag von WS 3001 »

Textverständnisprobleme ist heute ein weit verbreitetes Phänomen in der Schule.
Es gibt da eine sogenannte 5-Schritt-Lesemethode, die die Schüler bei uns im Rahmen vom Lernen lernen trainieren. Weiß nicht genau, wie die 5 Schritte lauten (komme mehr aus dem naturwissenschaftlichen Bereich), einer ist aber auf jeden Fall das Unterstreichen im Text. Vielleicht kannst du dich mit dem Schlagwort mal über Google schlau machen?
lieber Gruß von Sybille
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Andrea DSV2463
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Beitrag von Andrea DSV2463 »

Oh, ich wusste gar nicht, dass Du Lehrerin bist,
Sybille!!! :idea: :)
Liebe Grüße von Andrea mit

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Beitrag von WS 3001 »

;) ;) ;) Dann hab ich mich ja bisher erfolgreich getarnt :-D
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Andrea DSV2463
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Beitrag von Andrea DSV2463 »

Die Betonung liegt auf bisher !!! ;) :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von Schnuppelhuhn »

piratenzucht hat geschrieben:Textaufgabe am frühen Morgen:
Wenn Du zu den 18 Jahren Deines Sohnes nochmal 30 Jahre dazuzählst, dann ergibt das exakt mein Alter. Wie alt bin ich? :lol: :lol:

Etwas in dieser Art kann ich geraaade noch lösen, aber Textaufgaben nur ein klein wenig schwieriger... ohjeeee, da haben auch die 30 Jahre mehr nichts gebracht. Da schaltet mein Hirn genauso ab wie das von Kerstin's Tochter... :lol: :lol: .
Ach ich denke, dass ist alles eine Frage des Übungsaufwands.
Unsere Kinder haben bloß meistens keinen Bock zum Üben.
Ich kann das ja auch verstehen, dass heutige Aufgabenniveau von 5.-Klässlern entsprach vor dreißig Jahren dem von 7.-Klässlern.
Ich habe vor 10 Jahren eine 2. komplette kaufmännische Ausbildung gemacht und bin an die Aufgaben mit einer ganz anderen Motivation gegangen, als das unsere Kinder machen würden.
Ich wußte ja schließlich nach über 20 Jahren Berufstätigkeit, worauf es ankommt und was für mich dabei rausspringt.
Diese Erfahrung fehlt den Kindern aber einfach.
Was für mich damals eine hochinteressante Herausforderung war, ist für Kinder und auch Jugendlichen in ihrer Berufsausbildung "nur" eine notwendige Pflichterfüllung.
Aber selbst wenn die Kids dass alles noch nicht so recht raffen, nach einigen Jahren im (kaufm.) Beruf kommt das Verständnis, besonders wenn da echte finanzielle Erfolgserlebnisse dranhängen.
LG
Ulli & Welli GbR
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