Jobwechsel...

[Lilien]

Guten morgen!

Aktuell steht bei mir ein Jobwechsel an. In etwa 1 - 1 1/2 Monaten kann ich gehen.

Mein derzeitiger AG weiss natürlich inzwischen bescheid auch meine Kollegen.
Sie wissen das jetzt auch schon seit etwa 3 Wochen, weil ich ja genügend Vorlaufzeit geben möchte. Die Ausschreibung und Planung mache ich ja komplett.

Jetzt seit ein paar Tagen ist es so, dass meine Kollegin und mein Chef sehr seltsam zu mir sind. Sehr verschlossen und irgendwie abweisend.
Das macht mich jetzt schon nach nur 2 Tagen fertig!

Wie seid Ihr bisher bei so einem Fall umgegangen? Bei Eurem Jobwechsel zum Beispiel?

Grüße

[Neandertaler]

Dieses Verhalten ist normal. Du warst bisher ein Teil der Gruppe / des Teams und stehst jetzt außerhalb. Auch Du wirst binnen kurzem Deine innere Einstellung ändern, das "Abnabeln" setzt ein und die Freude auf die Herausforderung im neuen Job kommt in Deinen Focus.

[Samwise]

Bei mir kann man nicht von Normalität sprechen was den Arbeitswechsel anging... war äußerst negativ...

Aber ich denke, das Verhalten ist normal... Wie Neandertaler auch schon sagte, sie nabeln sich vermutlich jetzt von dir ab.

Hört sich zwar blöd an, vor allem weil man vielleicht vorher ne recht gute Beziehung zueinander hatte und dann plötzlich sowas ist, aber das zeigt leider mal wieder, wie ersetzbar man eigentlich ist und wie 'wichtig'...

Ich wünsch dir, dass du die Zeit bis zu deinem Gang da raus noch Ruhe haben wirst und das gut durchstehst.

[Lilien]

Dieses Abnabeln hätte ich gedacht ist schon geschehen. Weil das eben schon ein sehr langer Prozess ist...
Was ist unfair finde ist, dass ich jetzt plötzlich aus sämtlichen Inhalten meiner Arbeit herausgehalten werde. Aber nicht so, dass es mit Gesprächen und Co. gemacht worden ist, sonder ganz offensichtlich neben mir.

Beispiel gestern. Meine Kollegin übernimmt eine neue Aufgabe und mein Chef geht ganz provozierend an mir vorbei und übergibt meiner Kollegin lautstark mit Details die Aufgabe, welche vorher meine war... Was soll ich denn da machen....?

[Neandertaler]

Was soll ich denn da machen....?

Nichts!

Schaue in die Zukunft und freue Dich auf Deine neuen Herausforderungen.

Das Leben an Deiner jetzigen Arbeitsstelle geht ohne Dich weiter. Du erlebst gerade, dass man Dir zeigt: Jeder ist zu ersetzen!

[Elisa]

Gerd hat völlig recht.
Die andere Seite ist, auch Du mußt Deine jetzige Arbeit loslassen und es zulassen, daß andere Menschen diese Arbeit machen.

Andrea

[Lilien]

Bloß so leicht ist das garnicht.... Im Grunde genommen freue ich mich sehr auf meine neue Stelle, aber so lange ich noch an meinem Platz bin und dafür bezahlt werde, wofür ich eingestellt worden bin, würde ich gerne auch meine Arbeit tun.
Sonst kann ich ja gleich erst mittag kommen und pünktlich um 5 gehen...

[Neandertaler]

Sonst kann ich ja gleich erst mittag kommen und pünktlich um 5 gehen...

Bei manchen Firmen mit speziellem Know-how braucht man ab Kündigung gar nicht mehr erscheinen ...

[Lilien]

Nu...??? Das hätte ich aber nicht gedacht...

Gekündigt hab ich ja sogar noch gar nicht, sondern einfach meinen Plan zu gehen und die Konkretisierung angesprochen.
Ich wollte meinem Chef entgegenkommen, dass er beim Zeitplan mitsprechen kann.

Aber das war wohl anscheinend nicht wirklich gut...

[Andrea DSV2463]

Im Grunde genommen freue ich mich sehr auf meine neue Stelle, aber so lange ich noch an meinem Platz bin und dafür bezahlt werde, wofür ich eingestellt worden bin, würde ich gerne auch meine Arbeit tun.

Hallo Tanja!

Ich finde, das ist eine durchaus verständliche und
lobenswerte Einstellung!

Dennoch: Auch wenn es schwer fällt,
ärgere Dich nicht zu sehr über das
Verhalten Deiner Kollegen/ Deines Chefs.

Ich würde einfach weiter freundlich/ höflich bleiben und die Arbeit,
die man Dir noch aufträgt, weiterhin sorgfältig erledigen,
so dass Du Dir nichts vorzuwerfen hast.
Wenn dann bei der geänderten Arbeitsverteilung für Dich mal
Leerlauf entsteht, hast Du das ja nicht zu verantworten.

Ich schließe mich Gerds Meinung an:
Du solltest versuchen, das Kapitel gedanklich abzuschließen und Dich auf
Dein neues Arbeitsfeld freuen!

Viel Glück und Erfolg für die neue Stelle!!

[Lilien]

Ihr seid echt super. Danke für die aufmunternden Worte und Hilfen...

Ja, ich muss wohl abschließen und mich abseilen.

[Samwise]

Bei meiner zweiten Stelle wars so, dass ich im Februar schon wusste, dass ich im Dezember nicht mehr dort arbeite. Ab dem Zeitpunkt wurde ich für andere Themengebiete eingeteilt und brauchte meiner normalen Arbeit nicht mehr nach zu gehen.

Ab August wars dann schließlich sogar so, dass ich morgens wirklich mit nem Buch auf der Arbeit erschien und bis nachmittags um 4 gelesen habe, weil nichts mehr in meinen Tätigkeitsbereich reinfiel...

[Lilien]

Aber das macht doch keine Spaß...!
Mich macht das fertig, wenn ich keinen Stress mehr habe und ich nicht mehr der Ansprechpartner für bestimmte Bereiche bin, wenn ich keine Kontrolle und Übersicht mehr hab für die Bereiche...

Ausserdem diese Ausgrenzen ist schon schlimm genug. Da dachte man während der Arbeit immer man käme super mit den Kollegen klar und war öffter mal weg (essen, eisessen, spazieren...) und plötzlich sind sie gegen einen verschworen....

[Lilien]

(Doppelposting)

Sorry!

[Elisa]

Habe PN geschickt

Andrea

[Andrea DSV2463]

Mich macht das fertig, wenn ich keinen Stress mehr habe und ich nicht mehr der Ansprechpartner für bestimmte Bereiche bin, wenn ich keine Kontrolle und Übersicht mehr hab für die Bereiche...

Hm, Loslassen und Verantwortung abgeben ist immer nicht leicht, aber sieh es mal so:
In 1-2 Monaten bist Du für die Bereiche ja ohnehin
nicht mehr zuständig/ verantwortlich.
Da macht es doch Sinn, wenn sich schon mal ein Nachfolger einarbeiten kann, solange
Du noch da bist und im Zweifel noch für Fragen und Unklarheiten zur Verfügung stehst!

Ausserdem diese Ausgrenzen ist schon schlimm genug. Da dachte man während der Arbeit immer man käme super mit den Kollegen klar und war öffter mal weg (essen, eisessen, spazieren...) und plötzlich sind sie gegen einen verschworen....

Soetwas ist als Außenstehende, die Euer Arbeitsklima nicht kennt, natürlich sehr schwer einzuschätzen
und zu beurteilen, aber vielleicht interpretierst Du in das Verhalten Deiner Kollegen auch zuviel hinein ???
Vermutlich sind einige von ihnen einfach auch nur
unsicher/ traurig / enttäuscht, weil Du Dich wegbeworben hast.
Mit denjenigen, mit denen Du Dich bisher wirklich gut verstanden hast, würde ich einfach mal sprechen,
ihnen vielleicht Deine Beweggründe erklären und da, wo es zutrifft, auch mal kundtun,
dass Du gerne mit Ihnen zusammengearbeitet hast und eben auch den Rest Deiner Zeit dort noch gerne
in die Arbeitsabläufe eingebunden bleiben möchtest.

[Lilien]

Ihr seid beide super!

Andrea (DSV2463), danke Dir für die aufklärenden Worte. Teilweise stimmt das vielleicht sogar, denn ich habe mit einigen schon darüber gesprochen. Ganz klar erklären konnte ich es aber bisher noch nicht.

Das werde ich bald mal noch nachholen..

Dankeschön!

Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend mit hoffentlich ein paar Sonnenstrahlen.

Viele Grüße
Tanja

[Andrea DSV2463]

Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend mit hoffentlich ein paar Sonnenstrahlen.

Danke!
Sonne hatten wir hier heute reichlich und einen
schönen Abend hatte ich auch!
Jetzt geht es aber ins Bett!

Ich wünsche Dir morgen dann einen angenehmen
Arbeitstag, Tanja!

Schlaft gut!

[Heike]

Hallo Tanja,

ich lese das jetzt erst und muss sagen, Deine Situation kommt mir unglaublichbekannt vor.

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie Du, habe ebenfalls in Kürze einen Jobwechsel und weil ich es nur gut meinte habe ich das rechtzeitig gesagt (auch meine Kündigung ist noch nicht abgegeben).
Auch die Stimmung und die Entwicklung meiner Position hat sich trotz gegenteiliger Aussagen von oben unangenehm verändert.

Entsprechend kann ich Dich unglaublich gut verstehen, wie Du Dich fühlst!
Man fragt sich warum die alle so tun als wäre man unfähig, dabei hat man doch so lange so viel gegeben und jetzt wird das nicht honoriert.

Ich für meinen Teil habe beschlossen zu versuchen, das Beste aus der restlichen Zeit zu machen. Meine Aufgaben erledige ich alle weiter, vor allem bei denen wo ich weiß dass ich allein den Überblick habe werde ich es einfach jetzt so glänzend zu Ende bringen und mir nicht mehr das Kleinste bisschen zu Schulden kommen lassen, so dass sie sich noch umgucken werden sobald ich erstmal weg bin!

Bei Dir finde ich das einfach unprofessionell, wenn der Chef sowas abzieht. Sieh' es positiv - da bist Du besser, weil Du so aufrichtig gewesen bist. Dass er solche Saiten aufzieht und Dich auf so subtile Art verletzen, das gehört sich nicht.
Was Deine Kolleggen angeht sehe ich das doch ähnlich wie Andrea, da ist möglicherweise einfach ein Gefühlchaos losgegangen....

Ist ja nicht mehr lange, halte einfach durch und freue Dich auf die Zeit, die danach kommt!!!

[Lilien]

Hallo!

Es tut gut zu wissen, dass es noch jemanden gibt, der so fühlt und die Situation von mir kennt.

Ich werde mir auch wie Du, hftemy, nichts zu Schulden lassen kommen und auch bis zum Ende das Beste vom Besten geben.
Bloß meine Arbeit wird immer weniger. Viel darf ich ja nicht mehr machen...

Dass mein Chef unprofessionell ist, habe ich schon einige Male erkannt.
Er hat eine ganz eigene Art mit Mitarbeitern, Lob und Kündigungen umzugehen...

Und auf meine neue Zeit freue ich mich irsinnig!!