Wellensittich plötzlich sehr, sehr liebebedürftig !

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Andreas2
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Wellensittich plötzlich sehr, sehr liebebedürftig !

Beitrag von Andreas2 »

Hallo,

einer meiner beiden Welli-Hähne (7 ½ Jahre alt) zeigt seit einigen Tagen ein Verhalten, welches mich zwar auf eine Art sehr rührt, auf der anderen Seite aber auch ein bißchen in Sorge versetzt.

Und zwar kommt er immer öfter zu mir auf die Schulter geflogen, hockt sich an meinen Hals und drückt seinen Körper richtig an mich. Wenn ich meinen Kopf ein wenig zur Seite (in seine Richtung) neige, bewegt er sich auch nicht von der Stelle. Ganz im Gegenteil – je fester wir uns aneinander drücken, desto besser gefällt es ihm offenbar. Es sieht irgendwie so aus, als ob er Wärme sucht, obwohl es im Zimmer – besonders jetzt bei dem Wetter – immer warm ist und ich auch stets darauf achte, daß keine Zugluft herrscht. Er hält ganz still, schließt die Augen, zieht die Beine ein und liegt dann richtig auf dem Bauch. Gerne drückt er sein Köpfchen auch seitlich an meine Nase oder in meine Ohrmuschel. Manchmal bleibt er so bis zu einer halben Stunde lang bei mir sitzen. Er läßt sich von mir plötzlich auch mit dem Finger kraulen und am ganzen Körper streicheln, was bis vor kurzem noch absolut unmöglich war. Bisher hat er sich das nie gefallen lassen und er biß immer sofort zu, wenn ich mich mit dem Finger zu sehr seinem Hinterkopf näherte. Auch von seinem Partner ließ er sich bisher nie kraulen und er hackte immer sofort nach ihm. Doch nun hält er auch ihm plötzlich immer öfter seinen Hinterkopf oder Hals hin, um sich von ihm kraulen zu lassen. Sein Partner denkt sich jetzt bestimmt auch: "Was ist denn mit dem auf einmal los? Warum plötzlich so bedürftig nach Zärtlichkeiten?"

Auch ich frage mich das. Kann es sein, daß Wellis mit zunehmenden Alter generell lieber kuscheln, schlafen und ihre Ruhe haben wollen als herumzutollen ? Oder kann eventuell auch einen Krankheit dahinter stecken ? Er schläft nämlich in letzter Zeit auch sehr viel und ist viel ruhiger als früher.
Gast

Re: Welli plötzlich sehr, sehr liebebedürftig !

Beitrag von Gast »

Wenn er mehr schläft könnte es schon sein das er krank ist. Vielleicht ist Ihm wirklich kalt. Hast Du eine Rotlichtlampe dabeim? Du kannst es ja mal ausprobieren und Ihn damit anstrahlen. Aber so das er in eine kalte Ecke flüchten kann wenn es Ihm nicht gefällt. Mehr kann ich Dir auch nicht sagen, aber die Profis hier im Forum könne Dir sicher weiterhelfen.
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jupee
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Beitrag von jupee »

Ich will dir jetzt keine Angst machen, aber unser letzter Welli hatte auch plötzlich ein solches Liebebedürfnis entwickelt. Vorher war er ziemlich scheu. Ca. einen Monat später ist er vermutlich an einem Tumor gestorben.
Das heißt jetzt nicht, das es bei deinem auch so sein muß. Aber wenn er wirklcih in der letzten Zeit viel schläft und ein anderes Verhalten zeigt, könnte sich da tatsächlich eine Krankheit dahinter verbergen. Vielleicht gehst du zur Vorsicht mal zu einem TA und biete ihm auch die Rotlichtlampe an, wie Frecha schon sagte.
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Semesh
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Beitrag von Semesh »

Würde ich auch sagen. Das deutet sehr ddrauff hin, dass der Vogel krank ist.
Lass den Vogel mal beim TA abchecken. Vielleicht sogar mal eine Kotprobe und einen Abstrich untersuchen lassen.

Ich drück dir die Daumen, dass es deinem Welli bald wieder besser geht.
Eure Nicole

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Gast

Beitrag von Gast »

Ich habe leider auch die Erfahrung gemacht...meine Wellihenne, die ich bis vor 10 Jahren hatte war zwar immer sehr zahm, ließ sich aber nie kraulen und ist auch nie von alleine angeflogen gekommen (zu faul ;-) ). An einem Tag war es dann anders, sie ist immer angeflogen gekommen und wollte gekrault werden. Am nächsten Morgen ging es ihr dann so schlecht, dass wir sie einschläfern lassen mussten (Nierentumor) :-(

Ich möchte dir auch wirklich keine Angst machen, sondern einfach nur raten doch mal einen vkTA aufzusuchen.

Ich drück euch die Daumen, dass er wirklich nur kuscheln will :-)
Andreas2
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Beitrag von Andreas2 »

Wahrscheinlich habt Ihr Recht. Ich werde morgen vormittag mal mit "Bubi" zum Doc fahren. Hoffentlich kann er da noch was machen. Habe aber eigentlich keine große Hoffnung mehr, denn es sieht wirklich schlimm um den kleinen aus. Sein Zustand verschlechtert sich zusehends. Heute ka er wieder ein paar Mal angeflogen und wollte wieder kuscheln. Mittlerweile läßt er sich sogar von meiner ganzen Hand umschließen, wenn er auf meiner Schulter sitzt. Dann sieht es manchmal so aus, als wenn er im Sterben liegt - und plötzlich steht er wieder auf, läuft zur Seite und fliegt wieder in seinen Käfig rein. Fast den ganzen Tag saß er heute teilnahmslos im Käfig, hatte seinen Kopf ins Gefieder gelegt und geschlafen. Er reagiert auch kaum, wenn man ihn in dieser Stellung leicht anpustet oder ganz leicht an seiner Schwanzfeder zieht, die dann ein paar Millimeter aus dem Käfig rausguckt. Die Schwanzfeder wippt im Rhythmus des Herschlages, so etwa im Sekundentakt. Seine Füßchen sehen irgendwie ungewöhnlich dunkel aus. Als wenn sie nicht mehr richtig durchblutet werden und blau anlaufen. Greifreflexe hat er aber noch und Lähmungserscheinungen konnte ich an den Beinchen auch nicht erkennen. Die Kotbällchen sehen allerdings nicht gut aus: Irgendwie schleimig und manchmal mit einem leichten Rotstich versetzt (Blut???). Fressen tut er aber normal. Er stürzte sich sogar ganz gierig auf den neuen Hirsekolben, den ich ihn heute in den Käfig gehangen habe. Zwei, drei mal kam er mit seinem Partner rausgeflogen. Sie drehten ein paar Runden, liefen auf dem Wohnzimmerschrank und auf dem Tisch umher, zupften ein wenig an der Tischdecke und dann war aber wieder schnell schlafen angesagt. Sein Partner tut mir dabei auch sehr leid. Der spürt es bestimmt auch und es macht ihn sicher auch traurig, daß sein Freund irgendwie nicht mehr der alte ist.

Wie gesagt, ich werde mit Bubi morgen mal zum TA fahren. Irgendwie habe ich aber ein sehr sehr schlechtes Gefühl. Ich fürchte, das wird heute seine letzte Nacht sein ... :.(
Gast

Beitrag von Gast »

Das ist wirklich traurig :( .....ich drück euch echt die Daumen !!
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Semesh
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Beitrag von Semesh »

Oh man, das hört sich ja schlimm an. Er scheint aber zu kämpfen. Hoffe, der TA kann was tun. Drücke dir die Daumen.
Eure Nicole

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harlekin
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Beitrag von harlekin »

unserem Welli gings auch mal so, er war eigendlich nie zahm. Kam auch nicht für Futter auf die Hand oder so. Aber den einen Tag konnten wir sogar richtig mit ihm spielen und schmusen. Am nächsten Morgen ist er verstorben. Also ab zum Doc!!!
LG Sandra
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gemmy

Beitrag von gemmy »

Guten morgen,


und, wie geht es deinem vogel? Hat er die nacht überstanden?
Bin sehr gespannt was der tierarzt sagt! Wie gesagt, lass kotprobe und kropfabstrich machen!!!


LG Gemma
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Es ist vorbei ... :..((

Beitrag von Andreas2 »

Hallo,

Bubi hat's nicht geschafft ... :...(((

Werde morgen ausführlich berichten, denn ich bin heute mit den Nerven so ziemlich am Ende und werde mich jetzt ins Bett begeben. War ein sehr tränenreicher Tag heute.

Also dann bis morgen.
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Beitrag von Welli Fan 3000 »

:shock: :oops: :( :(

Das tut mir wirklich leid. Es ist sehr schmerzhaft und schrecklich, ich kenne das.

Bei mir gibg es noch schneller.

Och mein Gott, das tut mir jetzt wirklich leid. Och Mensch :(((

Dann hat er sich wohl noch so von dir verabschiedet.

Der Welli meiner Oma hat vor seinem Tod 3 Mal gezwitschert, ist auf den Boden gewackelt, hat sie wie zum Abschied traurig angeguckt. Oma meinte zu ihm, ob es zuende geht. Wieder schaute er so schräg zu ihr hinauf. Sie ging in die aus dem Zimmer und wieder hinein, da war er tot.

Die sind wohl öfters zutraulich, vorm tot. Muss wohl ein Liebesbeweis gewesen sein.

Mein herzlichstes Beileid!

Ich spüre deinen Schmerz als wäre es meiner.
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Gast

Beitrag von Gast »

Das tut mir auch sehr leid :cry:
Hatte echt gehofft für euch.....


:cry: :cry: :cry:
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harlekin
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Beitrag von harlekin »

Wie traurig, ich hab Euch echt die Daumen gedrückt. Es tut mir sehr leid. :cry:
LG Sandra
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Beitrag von Andreas2 »

Hallo,

mittlerweile habe ich mich wieder einigermaßen gefangen und möchte die Gelegenheit nutzen, euch zu erzählen, was hier gestern abgelaufen ist.

Zunächst klingelte am frühen Morgen das Telefon und ich erführ, daß sich bei meiner pflegebedürftigen Mutter einer der beiden Nierenkatheter gelöst hatte, die ihr vor einigen Monaten infolge einer Krebserkrankung gelegt wurden. Ich fuhr daraufhin sofort zu ihr und brachte sie ins nahegelegene Krankenhaus, in dem man ihr den Katheter schnell und ohne lange Wartezeit wieder einsetzen konnte. Das ganze wurde ambulant gemacht und sie konnte dananch wieder nach Hause. So fing der Tag schon mal ziemlich hektisch und stressig an.

Um 10:30 öffnete die Tierarztpraxis und ich gehörte zusammen mit meiner Schwester zu den ersten, die mit ihrem Haustier da waren. So kam ich bzw. Bubi auch schnell an die Reihe und wir mußten nicht lange warten. Der TA nahm Bubi aus dem Käfig und sagte sofort: ";Mein Gott, ist der mager..." Er hatte Bubi auf dem Rücken liegend in der Hand und er zeigte mir, daß Bubis Brustbein schon ganz schön extrem hervortrat, was ein Zeichen für völlige Abmagerung sei. Dabei ist es mir selber nie so aufgefallen. Bubi hat immer normal gefressen und er machte auf mich einen eher dicken Eindruck. Aber wahrscheinlich sah es nur so aus, da sich Bubi in letzter Zeit immer ein wenig aufgeplustert hat.
Der TA schaute sich auch den im Käfig liegenden Kot an, fragte mich, was er in letzter Zeit so gefressen hätte. Da nichts dabei war, was irgendwie durchfallfördernd ist, äußerte er den starken Verdacht, daß Bubi wohl ein Nierenproblem hätte. Einen Tumor konnte er aber nicht ertasten. Ich habe den TA auch auf Bubis ungewöhnliche Kuschelbedürfnis und auf seine Füßchen hingewiesen, die sich etwas ins dunkelblaue verfärbt hatten. Daraufhin ging auch er von Durchblutungsstörungen aus und er meinte, daß da wohl neben dem Nierenproblem noch etwas anderes nicht okay sein könnte. Um den Vogel nun nicht unnötig viel Streß und Aufregung zu ersparen, gab er ihm zunächst eine kleine Antibiotikum-Spritze in die Brust. Er sagte, das wäre zwar nur ein winzig kleiner Tropfen, aber für so einen kleinen Organismus doch schon eine Hammerspritze, die nur in ganz, ganz wenigen Ausnahmefällen auch mal zu viel für einen sehr geschwächten Welli sein könnten.

Er gab ihm also die Spritze und sagte, ich sollten ihm erst mal Ruhe gönnen und am Montag wieder vorbeikommen. Zuhause angekommen, stellte ich den Käfig an den gewohnten Platz und deckte ihn zur hälfte ab, damit sich Bubi erst mal von dem Streß erholen konnte.

Dann – es war gegen 15:30 Uhr und die TA-Praxis war bereits geschlossen – begann der Horror. Bubi zeigte plötzlich erstmals Lähmungserscheinungen in einem Bein. Er saß breitbeinig auf der Stange und Versuche, sich auf der Stange umzudrehen, mißlangen ihm. Er griff meist daneben und nach ca. einer dreiviertel Stunde konnte er sich dann nicht mehr auf der Stange halten, woraufhin er dann auf dem Käfigboden landete. Die Lähmungserscheinungen wurden von Minute zu Minute stärker und er torkelte und humpelte irgendwann nur noch auf dem Käfigboden hin und her. Er fiel immer zu einer Seite und drehte sich oft im Kreis. Oh mann, was war das schlimm mit anzusehen. Ich war völlig fertig, war nur am heulen und ich dachte nur: "Mensch, hätte der TA ihm doch heute morgen schon die erlösende Spritze gegeben...". Ich versuchte noch in der Praxis anzurufen, doch da lief nur noch die Badansage. Ich suchte im Telefonbuch nach der privaten Nummer des TA, fand diese auch, doch der Anschluß war über Stunden hinweg ständig besetzt.

Zeitweise hatte ich Momente, wo ich dachte, der TA wollte mir nur noch 11 Euro für irgendeine Pseudo-Spritze abknöpfen, obwohl er vielleicht schon genau wußte, daß Bubi keine Chance mehr hat. Aber vielleicht irre ich mich da ja auch ...

Bubis Todeskampf dauerte an. Sein Partner "Jocki" schaute anfangs nur hilflos zu, flog dann aber irgendwann zu ihm auf den Boden und zwickte seinen sterbenden Freund andauernd an den Füßchen und zog an seinen Federn. Als wenn er sagen wollte: "Hey, komm wieder hoch, alter." Doch Bubi humpelte immer wieder von ihm weg und wollte in Ruhe gelassen werden. Ich setzte ihn daraufhin auf den mit Küchenrolle ausgelegten Boden eines separaten Käfigs, den ich zuvor aus dem Keller geholt hatte und selbstverständlich erst mal gründlich gereinigt hatte. Ich war völlig fertig und betete nur "Bitte, bitte, lieber Gott, laß den kleinen doch nicht so lange leiden und erlöse ihn endlich!!". Irgendwann zwischen 18:00 und 18:15 Uhr – ich hatte kurz den Raum verlassen, lag er dann da. --- Es war vorbei :...(( Bubi war erlöst und sein langes Leiden hatte endlich ein Ende. Fassungslos stand ich mit meiner Familie vor dem nun wie friedlich schlafend aussehenden leblosen Federknäuel und wir vergossen alle ein paar dicke Krokodilstränen. Ein echtes Familienmitglied, welches uns allen viel Freude bereitet hat und uns oft zum lachen gebracht hat, ist von uns gegangen. Der Trauer wich aber nach einer Zeit die Erleichterung darüber, daß der kleine nun keine Schmerzen mehr ertragen muß. Wir suchten uns einen kleinen, passenden Karton, legten ihn mit weichen Baumwollkompressen aus und betten den kleinen darin ein. Wir alle streichelten ihn noch ein letztes mal zum Abschied übers Gefieder und vergruben ihn anschließend hinter dem Haus im Garten.

Jocki wurde nun zunehmend nervös. Er kletterte und sprang aufgeregt im Käfig hin und her und begann nun, nach seinem Partner zu rufen. Auch dieser Anblick wurde zunehmend unerträglich und wir entschlossen uns kurzerhand, zur Zoohandlung zu fahren, die noch etwa eine Stunde geöffnet hatte. Bis kurz vor Ladenschluß standen wir vor den Volieren und wir suchten leider vergeblich nach einem Welli, der Bubi zum Verwechseln ähnlich sieht. Wir entschieden uns dann für einen, der im Farbschlag zwar etwas heller als Bubi ist, aber einen recht fidelen und forschen Eindruck machte.

Zuhause dann der spannende Moment. Wir öffneten die Käfigtür und setzen den geöffneten Pappkarton mit dem Neuankömmling davor. Nach wenigen Sekunden enstschlüpfte "Bubi" (ja, wir nennen ihn wie seinen Vorgänger) dem karton und flatterte erst mal wild im Käfig umher, saß dann aber schnell auf einer der Stangen. Ich weiß, die meisten sagen ja, daß man einen neuen Welli erst mal in einen separaten Käfig setzen sollte, aber wir haben bisher mit diesem Vorgehen bisher immer Glück gehabt. Es scheint auch diesmal so zu sein. Die beiden haben sich bereits still und vorsichtig einander angenähert und schon mal "Telefonnummern ausgetauscht" ;-))) "Bubi 2" hat schon fleißig an der Hirse geknabbert, die Futterschale gefunden und auch sonst schon den Käfig erkundet.

Vor zwei Stunden habe ich das Türchen geöffnet und Bubi schon seinen ersten Freiflug machen lassen. Alles ohne Probleme, als ob er die Wohnung schon kennt. Nun ja, Jocki ist ja auch vorausgeflogen und Bubi ihm im Windschatten hinterher... :))

So hat dann doch noch alles irgendwie ein Happy End. Obwohl – wir werden sicher alle noch lange an Bubi zurückdenken ein paar Tage brauchen, um über seinen Tod richtig hinweg zu kommen ...



Liebe Grüße an alle

Andreas
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jupee
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Beitrag von jupee »

Mir tut das ganz auch leid. Ich hatte so für dich gehofft, das noch alles gut geht. :cry:

Ich finde es aber gut, das irh für Jocky gleich einen neuen Partner geholt habt, zumal wenn er so verzweifelt seinen alten gerufen hat.
Aber ich bitte euch daran zu denken, das der neue niemals euren Bubi ersetzen kann, acuh wenn er wieder Bubi heißt. Aber ich denke das wißt ihr und freut euch über den Kleinen.
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Beitrag von Piepmatz »

Hallo Andreas2,

ich hab die Geschichte mit Bubi verfolgt und gehofft, daß er es schafft. Als ich dann heute Deinen "Bericht" gelesen hab, ist mir das Ganze dermaßen an die Nieren gegangen, daß ich erst mal geheult hab. Hab mir vorgestellt, einem unserer Kleinen wäre es so ergangen, es wäre schrecklich. Ich hab`s mir nur vorgestellt und mir ging`s schon so dreckig! Wie mag es Dir erst gehen!?
Es tut mir so so leid!!
Ich wünsche Dir, daß der Schmerz jeden Tag ein bißchen weniger wird.
LG Piepmatz Bild

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Beitrag von ines3 »

Ich finde es toll, dass du uns alles so ausführlich berichtet hast. Wir würden auch alle Rotz und Wasser heulen, ich darf gar nicht daran denken - hoffentlich leben sie lange!
Gruß Ines
Der Dativ ist dem Genitiv sein Feind!
Andreas2
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Beitrag von Andreas2 »

@Jupee
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"Aber ich bitte euch daran zu denken, das der neue niemals euren Bubi ersetzen kann, auch wenn er wieder Bubi heißt."
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Ja, daran denken wir ganz gewiß und wir haben auch irgendwie den Eindruck, daß Jocki trotz "neuem Bubi" immer noch um seinen Kumpel trauert. Er macht irgendwie so einen stillen Eindruck und er hat in den letzten 48 Stunden auch weniger als sonst gefressen. Ich habe ihm heute Abend ein Stück Nektarine (sein Lieblingsobst) zwischen die Gitterstangen gesteckt, aber die hat er leider noch nicht angerührt. Der spürt definitiv, daß der neue, der ihm da jetzt gegenüber sitzt, nicht mehr sein alter Lehrmeister und Freund ist. Er wird doch wohl jetzt nicht auch noch an gebrochenem Herzen zugrunde gehen, oder? Das wäre ein neuer Schock für mich.

Seinem neuen Partner ist er bis jetzt noch nicht so richtig näher gekommen. Irgendwie ist da noch so eine unsichtbare Mauer zwischen den beiden. "Bubi" wollte sich zwar schon mal an Jocki herantasten, aber der ist ihm bisher nur ausgewichen. Sieht also noch nicht so besonders toll aus, aber vielleicht gibt sich das ja noch.

Ich muß dazu sagen, daß Jocki auch gerade mal erst etwas über ein Jahr alt ist und der verstorbene Bubi für ihn so etwas wie ein Stiefvater war, der ihm alles gezeigt und vorgemacht hat. Nun ist Jocki plötzlich derjenige, der einen kleinen "Lehrjungen" unter sich hat und ihm erst mal mit den Gepflogenheiten in diesem Haus vertraut machen muß. Ob er sich in dieser Rolle als neuer "Chef" vielleicht noch sehr unwohl fühlt?

Muß ich mir Sorgen machen, daß sich die beiden gar nicht zusammenraufen und Jocki nicht über Bubis Tod hinweg kommen wird? Kommt sowas vor, daß Wellis den Verlust eines Partners trotz neuem Gefährten nicht verkraften und dann an gebrochenem Herzen sterben?

Was kann ich tun, um Jocki auf andere Gedanken zu bringen und wie kann ich ihn dazu bewegen, sich doch mal etwas intensiver seinem neuen Gefährten zu widmen. Gibt es da irgendwelche Tricks?
Gast

Beitrag von Gast »

Du musst den beiden Zeit geben. Jocki hat seinen Bubi ja noch nicht so schnell vergessen und die beiden müssen sich ja erst langsam aneinander gewöhnen. Das wird schon werden ;)
anja1981
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Beitrag von anja1981 »

Hallo!

Muß doch jetzt auch mal mein Beileid aussprechen.
Mein Welli ist letztes Jahr, ein Tag vor Heilig Abend gestorben.
Das war genauso ein Drama. Habe auch nach ner Woche nen neuen Vogel gekauft,
da sein Partner voll abgedreht ist und dieser Anblick das ganze für mich noch schlimmer gemacht hat.
Aber trozdem Kopf hoch.

Gruß Anja
Geniese Dein Leben ständig, denm Du bist länger tod als lebendig
*Sunny*
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Beitrag von *Sunny* »

als ich das hier alles gelesn hab hatte ich echt tränen in den augen!
hab schonmal fast das gleiche durchgemacht!
also mein beileid aber irgendwann ist man über den schmerz hinweg un denkt freudig an den kleinen zurück was er doch für ein toller vogel war.
find ich übrigens auch gudd dass der hinterbliebende welli gleich einen neuen freund bekommen hat!
also alles gute mit den 2 süßen!
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