Artgerecht !?

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albmaid
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Artgerecht !?

Beitrag von albmaid »

Im Zusammenhang mit Einzelhaltung fällt auch hier im Forum immer wieder der Begriff artgerecht, ein Begriff, über den ich eigentlich immer wieder stolpere, wenn ich mir die Beiträge so durchlese - denn artgerecht, was bedeutet das? Anscheinend für jeden was anderes.

Da ich mich mit selbstgezimmerten Begriffserklärungen immer etwas schwer tue, möchte ich hier mal eine Begriffserklärung anführen, die ich für mich als richtig empfinde.

"Der Begriff „artgerechte Haltung“ ist paradox, da jedwede Haltung von Tieren diese aus ihrem natürlichen Biotop entfernen muss. Daher stellt auch die artgerechte Haltung nur einen Kompromiss zwischen den natürlichen Bedürfnissen der Tiere und den persönlichen oder wirtschaftlichen Interessen des Menschen dar."

(http://de.wikipedia.org/wiki/Artgerechte_Haltung)

Eines ist für mich klar - oft werden hier zur Argumentation die freilebenden Wellensittich herangezogen - diesem Argument fehlt für mich jedwede Grundlage. Denn wir sollten uns die Frage stellen, wie die Wellensittich in freier Natur leben - nicht mit täglich frischen Wasser, Frischkost o.ä. und uns dann fragen, ob wir unseren domestizierten Vögeln ein solches Leben zumuten würden. Ich weiss durchaus, dass Wellensittiche im Sommer bei uns in freier Natur überleben können - habe ich doch selbst zwei Tierheimvögel, die das bewiesen haben - und doch sind unsere sommerlichen Wiesen nicht mit der australischen Steppe zu vergleichen. Zudem sind viele von uns Besitzer von kranken oder behinderten Wellis - in freier Natur undenkbar - ein flugunfähiger Vogel würde nicht lange überleben. Also ich würde meinen Miles nicht der Nachbarskatze vorsetzen, um ein Leben in Freiheit zu simulieren. Ich stelle ihm jeden Tag für kurze Zeit die Infrarotlampe an, damit er seine verdrehten Glieder entspannen kann.

Einzelhaltung sollten wir also unter genau diesem Aspekt betrachten - als Kompromiss zwischen den Bedürfnissen des Vogels und des Menschen. Es gibt bestimmt Vögel, die in Einzelhaltung, selbst bei ständiger Ansprache durch den Menschen, kümmern, doch auf der anderen Seite gibt es auch Vögel, die in der Einzelhaltung vielleicht besser leben. Mein behinderter Welli ist da das beste Beispiel - wäre er in Einzelhaltung, bei einem Menschen, zu dem er Vertrauen gefasst hätte und der ihm die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet hätte - wäre seine Behinderung ein geringeres Problem.
Zudem finde ich, gibt es zwei Arten von Einzelhaltung - einerseits der einsame traurige Vogel, in einem viel zu kleinen Käfig ohne Freiflug um den sich niemand kümmert und anderseits das vollständige Familienmitglied Wellensittich.
Im ersteren Fall würde meines Erachtens auch ein zweiter Wellensittich nichts ändern, nur das jetzt zwei arme Kreaturen vor sich hinvegetieren. Im zweiten Fall, ist die Frage, ist der Vogel tatsächlich so unglücklich wie hier immer behauptet wird?

Grundsätzlich finde ich es auch besser, wenn Wellis zu mehreren gehalten werden - es erleichtert auch mein Gewissen, wenn ich mal für mehrere Stunden nicht da bin, zu wissen, meine Wellis sind nicht alleine. Und doch bin ich, was die Einzelhaltung angeht immer wieder gespalten - denn ich denke wirklich, dass nicht jeder einzelgehaltene Vogel auch unglücklich ist.

Ich bin mal gespannt was ihr dazu sagt und freue mich auf neue Denkanstösse.
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Neandertaler
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Beitrag von Neandertaler »

Unsere Wellensittiche, wie wir sie alle kennen und gern haben, sind eine voll domestizierte Vogelart, die mit dem freilebenden Wellensittichen Australiens nur noch wenig zu tun hat. Über 150 Jahre Zucht und Vermehrung in menschlicher Obhut haben das bewirkt.

Wenn heute in Zusammenhang mit Wellensittichen von artgerechter Haltung diskutiert wird, sind natürlich nicht die Bedingungen in Australiens Steppenlandschaften gemeint. Ich hatte bereits an anderer Stelle hierzu einmal geschrieben, dann müssten wir unsere Wellensittiche so halten, dass 80% das erste Lebensjahr nicht vollenden. Wollen wir das?
Artgerechte Haltung in unserem Sinne kann aus meiner Einschätzung nur bedeuten, die Haltebedingungen so zu gestalten, dass die Grundbedürfnisse erfüllt werden. Das ist zum einen eine abwechslungsreiche Versorgung mit Futter, Trinkwasser, Bewegung (Freiflug) und - natürlich - "artgerechte" Gesellschaft.
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Beitrag von albmaid »

Nun im ersten Teil stimmen wir ja überein - und genau das habe ich gemeint. Artgerecht bedeutet in unserem Sprachgebrauch nicht, den Lebensraum unserer Haustiere dem Lebensraum ihrer wildlebenden Vorfahren anzupassen - sondern einen Kompromiss zwischen den Bedürfnissen des Tieres und denen des Menschen zu finden.
Doch ich stelle mir wirklich allen Ernstes die Frage, ob ein alleingehaltener Vogel zwangsläufig unglick sein muss?Ich meine gelesen zu haben, dass auch du in besonderen Fällen, Tiere in Einzelhaltung abgibst - also kannst du ja nicht komplett gegen Einzelhaltung sein.

Wenn ich das Argument lese, dass ein Wellensittich nur in Wellensittichgesellschaft glücklich ist, denke ich immer an eine Wohnungsbesichtigung, die wir mal gemacht haben. Die damaligen Bewohner hatten zwei Wellensittiche - in der Küche stehen. Die Dame des Hauses war gerade am Kochen - es gab irgendwas, was unheimlich Dampf produziert hat. Die Wellis hatten Freiflug - einer sass vor der beschlagenen Fensterscheibe - das Fenster war gekippt - zur Sicherheit damit die Wellis nicht wegfliegen konnten mit einem Fliegengitter versehen - allerdings hatten wir Minusgrade draussen, der Welli sass also voll im Kälte/Wärmeaustauschgebiet. Der zweite Welli sass ganz oben auf einem Schrank - er hat nicht geschlafen - war jedoch total aufgeplustert. Die beiden hatten alles - Gesellschaft, Freiflug, genügend zu Fressen und Wasser - nur leider die falschen Besitzer. Denn die beiden wirkten nicht glücklich, nicht munterund nicht gesund. Wenn ich da an so manch alleingehaltenen Welli denke, der trotz seiner Einzelhaltung voller Lebensfreude ist.
Neandertaler Verfasst am: Di Jan 17, 2006 18:52 Titel:

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Das ist zum einen eine abwechslungsreiche Versorgung mit Futter, Trinkwasser, Bewegung (Freiflug) und - natürlich - "artgerechte" Gesellschaft.
aber das Argument bringt mich noch nicht dazu, auf dem nächsten Einzelhalter, der hier postet, einzuhacken.
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Beitrag von Neandertaler »

Es stimmt, ich sehe das mit der Einzelhaltung sehr differenziert.

Grundsätzlich ist die (mindestens) paarweise Haltung die bessere Lösung, aber wir müssen immer den Wellensittich als Individualisten sehen. Und da gibt es, zwar relativ selten, immer wieder einmal Vögel, die sich in Schwarmhaltung nicht wohl fühlen.

Auch wenn ich an jemanden, der im Altenheim lebt und das Zimmer nicht verlassen kann, einen Einzelvogel gebe (es darf meistens nur 1 Tier, egal welcher Art, gehalten werden), habe ich dabei kein schlechtes Gewissen. Hier weiß ich, dass immer jemand da ist (der Mensch), und bei der Abwägung aller Argumente Mensch - Vogel entschiede ich mich hier für das Mehr an Lebensqualität des Menschen.
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Beitrag von albmaid »

Gute Antwort - denn wenn wir alle ehrlich sind, wir halten doch die Tiere vordergründig zu unserer Freude - natürlich ist unsere Freude an der Tierhaltung größer, wenn sich auch Tier glücklich und wohl fühlt.
Doch in diesem Forumsbereich wird die Einzelhaltung oft als schlimmste Tierquälerei angeprangert - ist das wirklich pauschal so?

Wenn mann die Bedürfnisse eines Wellensittich in einer Skala bewerten sollte - wie wichtig wäre da die artgleiche Gesellschaft gemessen mit z.B. dem Freiflug?
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Beitrag von poisongirl »

Ham ich habe mir das durchgelesen und stimme euch in vielen Dingen zu. Die " Artgerechte Haltung " giebt es nicht. Ich finde nur das man wenn man sich zu Haltung eines Tieres, ausgenommen (Neadertalers Beispiel)entscheidet sollte es einem voher bewust sein was das Tier benötigt um sich möglichst wohl zu fühlen. Wenn er dies bereit ist zu ermöglichen kann man doch davon ausgehen das es den Tieren gut geht. So finde ich Freiflug schon sehr wichtig. Da sie sich dabei auch mal aus dem Weg gehen können was in einem Käfig nicht möglich ist. Lange Rede kurzer Sinn, wir sind es die dem Wellensittich seine Lebenbedingungen stellen. Also sind wir in der Verantwortung es dem Tier so angenehm wie möglich zu gestallten. Wenn man also nur einen Punkt erfüllen kann zb. Paarhaltung und meint damit wäre der Vogel "Artgerecht" gehalten der Irrt meiner Meinung nach. MFG Leo
Wer A sagt muss nicht B sagen denn er kann einsehen, das A falsch war.
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Beitrag von budgie-O »

Ja, unser Oscar lebt 'allein'.

Ich bin aber auch der Meinung, dass wenigstens eine Paarhaltung 'artgerechter' waere, wenn sich denn um die Tiere gekuemmert wird.
Auch zu zweit eingesperrt kann man sehr einsam sein.

Ich kann behaupten, es geht ihm gut und er ist gluecklich, wenn ich mal solch einen 'menschlichen' Ausdruck verwenden darf.
Er war von Anfang an zahm, wir haben nichts angestellt um ihn zu locken, er hat immer den Kontakt zu uns gesucht.

Aber nach einigen Wochen, als die Zuechterin wieder Babies hatte und wir seine Partnerin holten, hat er sich veraendert, er hatte nur noch Angst.

Nicht vor uns, zu uns hat er sich immer gerettet, er hatte Angst vor MBabe.

Wir haben es 6 Monate ausgehalten bis sie ihn blutig biss und er stark abgemagert war, da brachten wir sie zurueck.

Wir haben noch 2mal Voegel geholt und brachten Oscar auch zur Zuechterin, damit er selbst waehlen konnte und es hat nicht geklappt.

Die Zuechterin sagte damals schon zu uns, dass er ein Einzelvogel sei, aber wir haben nicht auf sie gehoert.

Als mein Mann Sam zurueckbrachte waren wir sehr traurig. Das war ein toller Bursche.

Aber ich hatte 2 Einzelvoegel zuhause.
Oscar hatte sich immer unter dem Bett versteckt und Sam sass schreiend auf der Fensterbank. Sam hatte schnell begriffen dass Oscar ihn nicht mochte und war sehr einsam.

Oscar ist nun mal so wie er ist und auch unser Tierarzt riet ab, es nochmal mit einem zweiten Vogel zu versuchen.
Oscar solle doch weiterhin der Chef im Haushalt bleiben. Ausserdem haette er selten solch einen aufgeweckten und gesunden Wellensittich (in 'Gefangenschaft'), na ja etwas uebergewichtig, gesehen.

Oscar ist selten alleine, am Wochenende koennen es aber doch schon mal ein paar Stunden sein, und hat mind. 12 Stunden Freiflug.

Einzelhaltung=Tierquaelerei sehe ich daher ein wenig differenzierter.
Obwohl ich hier einige einzelne Wellensittiche auf dem zugigen Balkon im zu kleinen Kaefig stehen sehe. :(
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Beitrag von budgie-O »

budgie-O hat geschrieben:Ja, unser Oscar lebt 'allein'.

Ich bin aber auch der Meinung, dass wenigstens eine Paarhaltung 'artgerechter' waere, wenn sich denn um die Tiere gekuemmert wird.
Auch zu zweit eingesperrt kann sehr wohl Einsamkeit bedeuten.

Ich kann behaupten es geht Oscar gut und er ist gluecklich, wenn ich mal solch einen 'menschlichen' Ausdruck verwenden darf.
Er war von Anfang an zahm, wir haben nichts angestellt um ihn zu locken, er hat immer den Kontakt zu uns gesucht.

Aber nach einigen Wochen, als die Zuechterin wieder Babies hatte und wir seine Partnerin holten, hat er sich veraendert, er hatte nur noch Angst.

Nicht vor uns, zu uns hat er sich immer gerettet, er hatte Angst vor MBabe.

Wir haben es 6 Monate ausgehalten bis sie ihn blutig biss und er stark abgemagert war, da brachten wir sie zurueck.

Wir haben noch 2mal Voegel geholt und brachten Oscar auch zur Zuechterin, damit er selbst waehlen konnte und es hat nicht geklappt.

Die Zuechterin sagte damals schon zu uns, dass er ein Einzelvogel sei, aber wir haben nicht auf sie gehoert.

Dann kam Sam zu uns............
Als mein Mann ihn zurueckbrachte waren wir sehr traurig. Das war ein toller Bursche.

Aber ich hatte 2 Einzelvoegel zuhause.
Oscar hatte sich immer unter dem Bett versteckt und Sam sass schreiend auf der Fensterbank. Sam hatte schnell begriffen dass Oscar ihn nicht mochte und war sehr einsam.

Oscar ist nun mal so wie er ist und auch unser Tierarzt riet ab, es nochmal mit einem zweiten Vogel zu versuchen.
Oscar solle doch weiterhin der Chef im Haushalt bleiben. Ausserdem haette er selten solch einen aufgeweckten und gesunden Wellensittich (in 'Gefangenschaft'), na ja etwas uebergewichtig, gesehen.
Und das ohne Leckereien und einem aufregenden Lebenswandel. 8)

Oscar ist selten alleine, am Wochenende koennen es aber doch schon mal ein paar Stunden sein, und hat mind. 12 Stunden Freiflug.

Einzelhaltung=Tierquaelerei sehe ich daher ein wenig differenzierter.
Obwohl ich hier einige einzelne Wellensittiche auf dem zugigen Balkon im zu kleinen Kaefig stehen sehe. :(
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich kann poisongirl da nur zustimmen, es muessen halt verschiedene punkte erfuellt werden und dazu gehoert die paarhaltung ebenso wie der freiflug.
natuerlich leben die wellis bei uns nicht in ihrem natuerlichen lebensraum ABER die grundverhaltensweisen und instinkte sind noch vorhanden. und dazu gehoert eben, dass ein vogel die moeglichkeit hat zu fliegen und sich mit einem artgenossen auszutauschen (gespraeche, gefiederpflege etc.)
wieso fliegt denn ein vogel eher zum artgenossen als zum menschen? und wieso fliegen so viele wellis auf und davon, wenn sie die moeglichkeit haben? na weil es eben zu ihrem verhaltensrepertoire gehoert weite strecken zu fliegen.
ob domestiziert oder nicht, diese beduerfnisse bleiben und denen sollte man gerecht werden oder auf einen vogel verzichten!

in budgies fall sehe ich eine (sehr seltene) ausnahme....oscar ist ganz bestimmt gluecklich so wie er lebt, aber das kann man nicht damit begruenden, dass sich ausreichend um den vogel gekuemmert wird und er voll in die familie integriert ist, sondern nur damit, dass sie es mehrmals vergeblich versucht hat ihn mit einem artgenossen zu verpaaren.
wer das nie versucht hat, kann auch nicht behaupten einen gluecklich in einzelhaltung lebenden welli zu haben! so einfach ist das!

natuerlich gehoeren zu gluecklichen voegel auch immer noch die anderen erwaehnten punkte dazu....sollte selbstverstaendlich sein, ist es aber leider nicht.... :cry:

Also jeder sollte zumindest eine Paarhaltung versuchen, scheitert es mit mehreren Voegeln, kann man fuer sich behaupten einen gluecklichen Einzelvogel zu haben (so lang man die anderen wichtigen punkte erfuellt.
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budgie-O
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Beitrag von budgie-O »

Hier nochmal Fotos von den Suessen, die wieder abgegeben werden mussten. :(

- MonsterBabe

- NoName

- Sam

Ich finde es sehr schade und bin immer noch traurig darueber.
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NoName_1.jpg
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albmaid
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Beitrag von albmaid »

@budgie-o

Schade dass du in Sydney wohnst - Sam hätte ich gern übernommen, der hat genau "mein" grün.



Ich stimme euch selbstverständlich zu, dass man in der Verantwortung für sein Tier ist und ihm seinen Lebensraum möglichst so gestalten muss, dass es sich wohl fühlt.

Doch ich möchte z.B. nochmal über das Thema Freiflug sprechen - ich finde es erstaunlich, dass man es Freiflug nennt, wenn der Wellensittich die Möglichkeit bekommt, seinen Käfig zu verlassen.


fledi75 Verfasst am: Sa Jan 21, 2006 6:17 Titel:

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... und wieso fliegen so viele wellis auf und davon, wenn sie die moeglichkeit haben? na weil es eben zu ihrem verhaltensrepertoire gehoert weite strecken zu fliegen.


Weite Strecken - die wenigsten Halter können ihren Vögeln doch größere Flugstrecken zur Verfügung stellen. Meine Wellis sind - wenn wir länger weg sind - bei einem Bekannten - der hat ein Wellizimmer, mit allem Drum und Dran und vielen Wellis. Es geht ihnen da wirklich gut und ich bringe meine Süssen mit gutem Gewissen dort hin. Doch das Zimmer ist klein, vielleicht so 20 qm.
Das erste was Keiko macht wenn er wieder zuhause ist, ist eine grosse Runde zu drehen - dann nimmt er sogar den "gefährlichen" Weg durch den dunkleren Flur. Wenn er dann wieder auf dem Käfig sitzt, plustert er sich auf, schüttelt sein Gefieder und kriegt Ringe um die Augen - so als wolle er sagen - "so jetzt ist der alte Müff mal wieder aus dem Gefieder!"
Ich habe hier im Forum noch nie erlebt, dass jemand angegriffen wurde, weil er seine Wellensittiche in einem kleineren Zimmer hält - auch habe ich mir schon oft Bilder von Volieren angesehen - die wahrlich alle sehr schön waren, doch dem Flugbedürfniss der Vögel nicht wirklich nachkommen. Und das ist ja dann eurer Meinung nach genauso schlimm wie Einzelhaltung - oder kann man hier Abstriche machen?

Damit wir uns nicht falsch verstehen - ich halte die Forumsmitglieder, die ja hier durch ihre Posts auch ihre Meinung kundtun - für pflichtbewusste, engagierte Tierhalter, die sich um das Wohlbefinden ihrer Tiere sorgen und die, die Bedürfnisse ihrer Tiere erfüllen wollen.
Ich bin mir jedoch dessen bewusst, dass meine Wellis durchaus Abstriche in ihrem Leben machen müssen - sie haben nicht soviel Platz zum Fliegen wie sie es eigentlich benötigen würden, sie erhalten bei mir keine Möglichkeit zum Brüten - was ja anscheinend ebenso zum instinktiven Verhalten gehört und ich zwinge sie, mit Menschen in einem Raum zu leben. Ich gehe davon aus, dass meine Wellis mit dem Kompromiss, den ich ihnen aufzwinge, gut leben können und sogar glücklich dabei sind. Ich halte meine Wellensittiche weil ich Freude an ihnen habe - nicht weil die Wellis eines Tages an meine Tür geklopft haben und gefragt haben ob sie bei mir wohnen dürfen.

Irgendwo im Forum hat mal jemand geschrieben:
Wer einen Welli nicht glücklich machen kann, schafft das auch bei zweien nicht.
Wahre Worte wie ich finde.
Gast

Beitrag von Gast »

albmaid hat geschrieben:Irgendwo im Forum hat mal jemand geschrieben:
Wer einen Welli nicht glücklich machen kann, schafft das auch bei zweien nicht.
Wahre Worte wie ich finde.
Denke dem nicht widersprochen zu haben. :-D

Zum Thema Freiflug...natuerlich koennen die wenigsten den Wellis die Moeglichkeit geben lange Strecken zu fliegen, aber immerhin duerfen sie ueberhaupt fliegen, oft drehen sie dann ja auch mehrere Runden. Aber das ist doch was anderes (nur ein kleines Flugzimmer anzubieten) als wenn man dem Vogel einen Partner vorenthaelt.
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